Interview mit M. Sc. Implantologie und M. Sc. Oralchirurgie Lukas zum Broock

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Moin aus Emden
„Gib das, was Dir wichtig ist, nicht auf, nur, weil es nicht einfach ist“, besagt ein Zitat von Albert Einstein. Wichtig ist Zahnarzt Lukas zum Broock vor allem eins: Eine „Zuhause-Atmosphäre“ für seine Patienten zu schaffen. So entstand vor rund zwei Jahren der Wunsch, ein digitales Praxiskonzept mit Wohlfühlambiente in elegant-edlem Design sowie einem stylisch eingerichteten Hotelzimmer, der Ohana-Suite, für Patienten mit langer Anreise zu vereinen. Eröffnet wurde Ende 2018 ein hochmodernes Zahnzentrum in Emden auf zwei Etagen mit einem durchdachten digitalen Konzept inklusive eines volldigitalisierten 4D-Dentallabors. Fünf Zahnärzte und fast 50 Mitarbeiter, darunter sechs Zahntechniker, sorgen für einen behaglichen Aufenthalt im Zahnzentrum. Zahnarzt Lukas zum Broock erläutert im Interview mit Claudia Gabbert sein Erfolgskonzept.

Claudia Gabbert: Herr zum Broock, bitte stellen Sie uns Ihr Praxiskonzept vor!

Lukas zum Broock: In Ruhe reinkommen, Platz nehmen, sich zurücklehnen und entspannen – das ist unser Anspruch, damit unsere Patienten den Aufenthalt in unserem Zahnzentrum genießen können. Sie fühlen sich einfach nur wohl bei uns und erleben Zahngesundheit ganz neu. Das fängt in unserem Wohnzimmer, dem Wartezimmer mit modernen Loungemöbeln, an, geht über unsere Prophylaxe-Lounge und endet mit Comics an den Decken in unseren acht Behandlungsräumen. Tim & Struppi sorgen für Unterhaltung und wecken den Entdecker in jedem von uns. Das offene und moderne Designkonzept erstreckt sich über beide Etagen. Mit unserem hochwertigen Ambiente sprechen wir alle Altersgruppen an und erfahren seit unserer Eröffnung einen hohen Zulauf an Patienten.

Claudia Gabbert: Sie nutzen die Digitalisierung für die Patientenkommunikation! Wie setzen Sie diese um?

Lukas zum Broock: Digitalisierung ist extrem wichtig. Sie optimiert unsere Praxisschwerpunkte: beispielsweise die 3D-Implantologie mit digitalen Validierungsprozessen und die digital basierte Kiefergelenksdiagnostik. Frei nach dem Motto ‚Bilder sagen mehr als 1000 Worte‘ wird jeder Patient von uns fotografiert und ein Intraoralscan vorgenommen. Stehen komplexere Behandlungstherapien an, führen wir eine digital basierte Kiefergelenksvermessung durch. Die visuellen Ergebnisse inklusive einem digitalen OPG/DVT und iPad-basierten Parostatus nutzen wir im Patientengespräch, um mit ihm detailliert die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Und auch dieses wird in einer angenehmen Atmosphäre in unserem Besprechungsraum geführt – natürlich ganz stilvoll in Ruhe mit Kaffeespezialitäten. Besonders am Herzen liegt mir eine offene und transparente Kommunikation mit den Patienten sowie dem Praxisteam. Getreu unserer Leitlinie ‚Sei ehrlich und mach’s vernünftig‘ erhalten die Patienten eine sehr gute Zahnmedizin mit hoher Qualität und sie fühlen sich wohl – rundum gut betreut und versorgt!

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>> Patienten vom Zahnzentrum Nord haben mehr verdient und werden empfangen im Wartezimmer mit hochwertigem Interieur, das Sicherheit, Behaglichkeit und Ruhe ausstrahlt Q3 Die Ohana-Suite: gern gebucht. Vor allem Patienten mit weiter Anreise wie beispielsweise von den ostfriesischen Inseln bietet sich die Möglichkeit, im stylischen Hotelzimmer den Praxisaufenthalt zu einem besonderen Erlebnis zu machen.

Claudia Gabbert: Wie haben Sie die digitale Praxisorganisation aufgebaut?

Lukas zum Broock: Das fängt wieder beim Patienten an. Seine Einverständniserklärung für die Behandlung erfolgt digital per iPad. In entspannter Atmosphäre kann er sich auf dem Loungesofa Zeit zum Ausfüllen nehmen. Für die interne Organisation stehen ganz klar die Funktion und ein sehr effizienter Workflow im Vordergrund. Vor allem in Form von kurzen Laufwegen und Prozessen in der Praxis. Dafür sind in allen Behandlungsräumen und im Labor Monitore vorhanden sowie mobile Carts je nach zahnmedizinischen Schwerpunkt im Einsatz, beispielsweise für die Endodontie und Implantologie. Immer gleich bestückt und nach den gesetzlichen Hygienerichtlinien vorbereitet, hat jeder Spezialist die Möglichkeit der sofortigen Behandlung. Die erfolgten digitalen Aufnahmen sowie die Intraoral-Fotos stehen unseren Spezialisten sofort zur Veranschaulichung und Behandlungsunterstützung zur Verfügung. Für jeden Bereich, Sterilisation, QM, Praxismanagement und so weiter, ist unser kompetentes Fachpersonal ansprechbar. Damit sind alle Praxisziele erreicht: Optimierung, Schnelligkeit und perfektes Zeitmanagement.

Claudia Gabbert: Sie bezeichnen Ihr Praxislabor als volldigitalisiertes 4D-Dentallabor. Bitte erklären Sie uns, was Sie darunter verstehen?

Lukas zum Broock: Nun ja, 4D hat zwei besondere Bedeutungen. Erstens, Zahntechnik ist ein Erlebnis! Die Kreativität und Vorstellungskraft sind eine Dimension, die oftmals in schnellen Fertigungsprozessen vergessen oder vernachlässigt wird. Die zweite Bedeutung ist noch geheim und wird hoffentlich 2021 vorgestellt! Unsere Zahntechniker arbeiten in unserer ‚gläsernen Manufaktur‘ in der oberen Etage. Hier erleben Patienten die digitale dentale Welt pur: die elektronische Farbnahme mit dem Cerec-Gerät, die Weiterverarbeitung der aufgenommenen Intraoralscans, das taktile Scannen für hochpräzise Teleskopversorgungen und die Fertigung mit einer eigenen Fräsmaschine. Und das alles im futuristischen Lichtdesign – abgestimmt auf Praxisfarben und -ambiente. Das entspricht zu 100 Prozent meinem Ästhetikempfinden. Allerdings, wenn es um die individuelle Ästhetik in der Zahnmedizin geht, ist die analoge zahntechnische Handwerkskunst gefragt. Deshalb ist es so schön, die Zahntechniker vor Ort in die Behandlung mit einzubinden, damit sie die ästhetischen Aspekte direkt in begeisternde Kronen, Brücken oder Inlays umsetzen können.

Der digitale Workflow funktioniert nur, weil uns ein leistungsfähiger Industriepartner zur Seite steht. Mit Schütz Dental erhalten wir Unterstützung von kompetenten Experten, die uns neben dem digitalen Support auch in ihrem Netzwerk die Möglichkeit geben, uns digital breiter aufzustellen, weiterzubilden und zu positionieren. Über die sehr persönliche wie auch sympathische Betreuung und den professionellen Support von Schütz Dental bin ich teilweise immer noch sprachlos. Gerade die Integration eines Praxislabors war für mich Neuland. Ich hatte keine Ahnung von effizienten Arbeitsprozessen oder Fertigungstechniken. Nicht nur einmal haben die Techniker und IT-Spezialisten bei uns übernachtet und von morgens bis abends die Zentrumtechniker unterstützt und geschult. Selbst Softwareprobleme wie individuelle Frässtrategien wurden zügig gelöst. Das nenne ich ‚Gemeinsam entdecken, unternehmen und wachsen‘. Gegenseitiges Vertrauen ist da eine logische Konsequenz.

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>> Fünf Zahnärzte und fast 50 Mitarbeiter, darunter sechs Zahntechniker, sorgen für einen behaglichen Aufenthalt im Emdener Zahnzentrum Nord. Auch bei der Anfertigung von neuem, hochwertigem Zahnersatz wird die instrumentelle Kiefergelenksdiagnostik in das digitale Praxiskonzept mit integriert. Die Einverständniserklärung der Patienten für die Behandlung erfolgt digital per iPad. Die Digitalisierung bietet Sicherheit, Prozessoptimierung und somit Zeitersparnis in acht Behandlungsräumen und dem integrierten Praxislabor.

Claudia Gabbert: Einer Ihrer Schwerpunkte ist die instrumentelle Kiefergelenksdiagnostik. Wie haben Sie das zebris-System in Ihrem Zahnzentrum integriert?

Lukas zum Broock: Mithilfe des computergestützten zebris-Vermessungssystems – der ‚instrumentellen Funktionsanalyse‘ – ist es uns möglich, Störungen im Biss, im Kiefergelenk und in der Muskulatur vorzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Vor allem bei der Anfertigung von neuem, hochwertigem Zahnersatz wird sie bei uns regelmäßig angewandt. Denn gerade hier ist es uns besonders wichtig, sichere Ergebnisse bei der prothetischen Umsetzung zu erhalten. Schließlich soll beim Einsetzen der definitiven Versorgung alles passen. Mit dem zebris-System und Schütz Dental ist all das umsetzbar. Außerdem nutzen wir dieses System auch, um CMD-Schienen herzustellen und funktionelle Fragen diagnostisch zu unterstützen. Für unser digitales Praxiskonzept ist es ebenfalls sehr passend, dass wir es mobil mit einem eigenen Cart in jedem Behandlungsraum verwenden können.

Claudia Gabbert: Emden befindet sich an der Nordsee. Was bieten Sie den Insulanern von den ostfriesischen Inseln an?

Lukas zum Broock: Auch für sie gilt das ‚nach Hause kommen‘-Gefühl. Für Insulaner der ostfriesischen Inseln wie Borkum, Juist oder Norderney ist ein Zahnarztbesuch innerhalb eines Tages oftmals nicht realisierbar. Deshalb habe ich beim Neubau ein Hotelzimmerkonzept mit eingeplant. Es war schon immer mein Traum, ein richtig stylisch gestaltetes Hotelzimmer mit edlem Charakter und einer Glaswand zwischen Dusche und Wohnraum zu integrieren. Verwirklicht habe ich es mit der Ohana-Suite und gerade bei den Insulanern kommt es sehr gut an. Mittlerweile wird unser Hotelzimmer auch über das Buchungsportal Booking.com angeboten und ist sehr gefragt.

Claudia Gabbert: Wie haben Sie es geschafft, Ihr Einzugsgebiet bereits nach einem Jahr so weit auszudehnen?

Lukas zum Broock: Auch hier hat die Digitalisierung vorteilhaft gewirkt. Über digitale Medien, soziale Netzwerke und webbasierte Anzeigen haben wir unser Image als digital orientiertes Zahnzentrum mit den Schwerpunkten Implantologie und fortschrittliche Zahnmedizin schnell aufgebaut. Vom Landwirt über den Hotelier bis zum Azubi ist man schnell auf uns aufmerksam geworden. Vor allem, weil Patienten bei uns eine Fülle von zahnmedizinischen Leistungen finden, die man anderswo meist vergeblich sucht. So hat sich das Einzugsgebiet schon nach einem Jahr sehr weit ausgedehnt. Stolz kann ich betonen, dass das an unserer gebündelten Fachkompetenz sowie der Leistung eines besonderen Teams liegt, die die Patienten bei uns vorfinden.

Claudia Gabbert: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

Erschienen in der DENTAL DIGITAL 1|2020