zebris – ein Erfolgskonzept für Labor Oancea

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„1.300 Vermessungen – und täglich werden es mehr…“

Zahntechnische Versorgungen werden immer komplexer, da die Anforderungen der Patienten und funktionsbedingte Beschwerden zunehmen. Die Kiefergelenksvermessung ist deshalb eine bewärte Methode, um sowohl die rekonstruktive Therapie als auch die Beseitigung funktioneller Probleme bei Patienten zu unterstützen. Gemeinsam mit dem Zahnarzt geplante Schienentherapien sind erfolgversprechend und helfen den Patienten bei funktionellen Störungen seines Kausystems. Im interdisziplinären Ansatz ist die therapeutische Unterstützung von Physiotherapeuten und Orthopäden bei Funktionsstörungen gefragt und zielführend. Gleichzeitig ist die Einbindung der Vermessung in den digitalen Prozess ein weiteres Tool im digitalen Workflow eines Dentallabors, das den Zahntechniker in seiner täglichen Arbeit unterstützt, funktionsgerechte restaurative Versorgungen zu erstellen, bei denen Ästhetik und Funktion dem natürlichen Vorbild entsprechen. Daniel Oancea gibt ein Update zur Integration des Kiefergelenkssystems in den digitalen Workflow seines Dentallabors und erklärt, warum sich die instrumentelle Funktionsanalyse unter Einsatz der CAD/CAM-Technik zu einem Erfolgskonzept entwickelt hat.

Real Movement

Das Verfahren für CAD/CAM-gefertigte Therapieschienen auf Basis von zebris-Funktionsanalysen heißt Real Movement. Mit diesem Tool ist die Aufzeichnung der realen Bewegungsbahnen sowie der wirklichen Position des Oberkiefers des Patienten möglich. Das Ziel dabei ist, die Bewegungen des Unterkiefers in unterschiedlichen Situationen, beim Sprechen, Kauen und in der Ruhestellung, festzuhalten. Schließlich ist die genaue Position des Unterkiefers zum Oberkiefer entscheidend bei der späteren Anfertigung von Kronen bis hin zu Totalprothesen. Damit lassen sich die UK-Lage und vor allem die Form der Versorgung mit einem individuell geplanten Kaurelief bestimmen. Darüber hinaus werden auch Vorschub- und Seitwärtsbewegungen des Kiefergelenks bestimmt und rekonstruiert. Optimiert wurde der Gesichtsbogen hinsichtlich seiner Handhabung, sie gestaltet sich noch leichter und komfortabler für Zahnarzt, Zahntechniker und Patient. Durch die kabellosen Analysen wird dem Patienten und auch dem Zahnarzt und Zahntechniker mehr Bewegungsfreiheit zugestanden. Das Messinstrument ist anwenderfreundlich, schnell integrierbar und durch seine Mobilität ohne große Vorbereitungszeit in der Praxis oder im Dentallabor schnell anwendbar.

Praxisbeispiel:

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Abbildung 1: Ausgangssituation: 56-jährige Patientin erschien in der Zahnarztpraxis mit leichten Beschwerden an beiden Kiefergelenken.
Abbildung 2: Die Patientin klagte über Verspannungen in der Kau-, Nacken- und Rückenmuskulatur. Nach der Anamnese zeigte sich im klinischen Befund ein vollbezahntes und stark abradiertes Gebiss. Die Kontakte lagen überwiegend im inzisalen Bereich vor. Ziel war es, die Patientin funktionell zu rehabilitieren und eine dauerhafte Schmerzfreiheit zu erreichen.
Abbildung 3: Bestimmung einer therapeutischen neuromuskulären Kieferposition mittels elektronischer Aufzeichnung mit dem zebris JMAnalyser+ System.

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Abbildung 4: Bestimmung von Bisshöhe und –ausgleich.
Abbildung 5: Die im UK permanent getragene Schiene diente zur Entlastung und zur Neupositionierung des Kiefergelenkköpfchens in der Gelenkgrube. Schon nach kurzer Tragezeit wurden die Beschwerden reduziert und eine Schmerzfreiheit erreicht. Während der Tragezeit wurde die Schiene regelmäßig hinsichtlich der Funktion überprüft und angepasst.
Abbildung 6: Nach ca. 6 Monaten wünschte die Patientin den erreichten Zustand als Dauerlösung, jedoch ohne Schiene. Nach der Präparation und Abformung folgte die prothetische Umsetzung.

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Abbildung 7: Die aufgezeichneten individuellen kondylären Bewegungen wurden in den virtuellen Artikulator eingegeben. Die Kronen und Veneers wurden computergestützt in Wachs gefräst und später im individuellen Artikulator umgesetzt. Dann erfolgte die Funktionsüberprüfung.
Abbildung 8: Anschließend wurden die modellierten Wachsobjekte im üblichen Verfahren in e.max Keramik gepresst und individualisiert.
Abbildung 9: Ergebnis: Patientin wurde durch die komplexe Gesamtrekonstruktion der Kauflächen funktionell in eine stabile Position eingestellt. Gleichzeitig erfolgte im Frontzahnbereich eine Verbesserung der Ästhetik. Durch die instrumentelle Funktionsanalyse mit Hilfe des zebris JMAnalysers+ Systems sind Zahnarzt und Zahntechniker in der Lage, auch umfangreiche und schwierige Versorgungen sicher und präzise zu verwirklichen und Patienten zufrieden zu stellen. Der Dank geht an Zahnarzt Hans Joachim Müller in Nürnberg und an die Patientin für ihre aufgebrachte Geduld.

Virtuelle Verarbeitung – ohne Modell

Mit den erfassten Daten der kondylären Bewegungen im virtuellen Artikulator können diese computergestützt abgebildet und zum Fräsen von Okklusionsschienen aufbereitet werden. Gerade bei Patienten mit Funktionsstörungen lassen sich auf dieser Basis die Bewegungsverläufe sowie die individuelle, funktionelle Stabilität ergründen und darauf aufbauend Rückschlüsse für die Konstruktion schließen. Diese Daten werden mit der Tizian Creativ RT CAD Software (Schütz Dental) 1:1 in den digitalen Workflow im Dentallabor übertragen. In der Software sind die tatsächlichen Kieferbewegungen des Patienten abgebildet und dienen als Grundlage für das Schienendesign. Virtuell werden die Protrusion, Laterotrusion und Mediotrusion durchgeführt. Der entstandene STL-Datensatz wird an die Fräsmaschine Tizian Cut 5.2 überführt und dort z.B. in PMMA-Kunststoff gefräst. In der Regel dauert die Schienentherapie sechs bis 24 Monate bis sich der Biss des Patienten reguliert hat und darauf aufbauend eine definitive Versorgung geplant werden kann. Mit der digital gestützten Kiefergelenksvermessung und der Digitalisierung der Schiene haben Zahnarzt und Zahntechniker ein sehr gutes Instrument, um Patienten mit Funktionsstörungen bis hin zur craniomandibulären Dysfunktion optimal zu therapieren.


Erfolg für das Labor

Seit 2010 arbeitet Daniel Oancea mit dem zebris JMAnalyser+ System (Schütz Dental) und hat seitdem mehr als 1.300 Vermessungen als kostenpflichtige Serviceleistung durchgeführt. Seine Investitionskosten von anfänglich 15.000 Euro für das zebris-System, 5.000 Euro Investitionen für Zusatzmodule sowie jährlich ca. 5.000 Euro für Fortbildungen amortisierten sich bereits nach zwei Jahren und führten zu einem kontinuierlichen zusätzlichen Mehrumsatz von 250.000 Euro. Grund genug für Daniel Oancea die instrumentelle Funktionsanalyse als Marketingkonzept für seine Zahnarztkunden anzubieten, die wiederum die Funktionsdiagnostik und -therapie in ihr Praxiskonzept integrieren und sich somit ein Alleinstellungsmerkmal sichern können.

Um immer auf dem neuesten Stand der Funktionsanalyse zu bleiben, investiert Daniel Oancea in Fortbildungen und beschäftigt sich intensiv mit neuen integrierbaren Tools, wie z.B. dem PlaneFinder-System, mit dem sich patientenindividuell, ohne herkömmlichen Gesichts- bzw. Transferbogen, Okklusionslinie und Asymmetrien abgreifen lassen. Dabei werden alle wichtigen intraoralen Patientendaten (Mitte, Okklusionsebene mit ihrem dreidimensionalen Verlauf) 1:1 erfasst und wiedergegeben. Das Angebot der Kiefergelenksvermessung ist für den Laborinhaber ein zahntechnisches Marketingtool, mit dem er sich in seiner Region als Experte etabliert hat und in dem er einen hohen Nutzen zur Qualitätssteigerung sieht. Durch die gemeinsam mit dem Zahnarzt durchgeführte Vermessung in der Praxis ist er von Behandlungsbeginn an mit eingebunden und profitiert von dem direkten Patientenkontakt, um letztlich den Patienten mit einer funktionsoptimierten Versorgung, einem sicheren Biss und einer ästhetisch hochwertigen Versorgung zu begeistern.

Überblick über das zebris JMAnalyser+-System

Anspruchsvolles Diagnoseverfahren, um die Bewegungen des Unterkiefers in unterschiedlichen Situationen (Sprechen, Kauen, Ruhestellung) festzuhalten:

  • Real Movement Aufzeichnung der realen Bewegungsbahn sowie der wirklichen Position des Oberkiefers
  • optimiertem Gesichtsbogen
  • Bluetooth Verbindungsmodul zum PC
  • kabellosem Infrarotfußschalter
  • 2D Foto- und Videoscan

Erweiterungstools:

Exklusivvertrieb in Deutschland über Schütz Dental, Rosbach

Der komplette digitale Workflow von Schütz Dental:

 

Ein Beitrag von ZTM Daniel Oancea, Dentallabor Oancea KG, Nürnberg.
Veröffentlichung in der Quintessenz Zahntech 2018;44(3):441–443